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Die Rezeption chinesischer Kunst in Japan
Prof. Dr.
H. B. Thomsen
Mi 10:15 - 11:45, Seminarraum Villa Schönberg, Gablerstrasse 14.
Die eineinhalbtausend Jahre manchmal fast schon obsessiver Beschäftigung mit chinesischen Dingen von japanischer Seite schien, zumindest bis vor kurzem noch, gekontert zu sein durch ein Desinteresse an Japanischem von Seiten Chinas. Welche Fragen ruft dies über die Natur der kulturellen Wechselbeziehungen zwischen den zwei Ländern und das Wesen ihrer eigenen Kulturen auf? Gab es irgendwelche bemerkenswerten Ausnahmen in dem einbahnstrassen-artigen Charakter dieser Beziehung? Und wenn ja, sind sie relevant für heutiges Erleben? Was war das Wesen der Spannung zwischen chinesischen und japanischen kulturellen Werten, zwischen chinesischen und japanischen Normen des Ausdrucks? Bis zu welchem Grad beruhten japanische Reaktionen auf die chinesische Kultur auf Missverständnissen und Irrtümern?
In diesem Kurs werden solche Fragen anhand der Rezeption chinesischer Kunst in Japan untersucht. Einer der unleugbaren Fakten im kulturellen Leben Japans ist die Präsenz Chinas und wir werden betrachten, wie aufeinanderfolgende Generationen japanischer Künstler, Connaisseurs und Sammler verschiedene Strategien einsetzten, um die Beziehungen zwischen den Kulturen zu lenken. (Die koreanische Kultur, ein anderer wichtiger Teil dieses komplexen regionalen Beziehungsgeflechts wird im Zentrum eines kommenden Proseminars stehen.)
Wie wurden die Künste Chinas von den Japanern gesehen? Im Hinblick auf die Kunst gab es eine breite Palette von Formen der Beurteilung, mit denen die Kunstwerke, welche vom Kontinent herüberkamen, von den Japanern betrachtet wurden. Der Strom der Objekte war über die Jahrhunderte hinweg mehr oder weniger ununterbrochen, sei es nun, dass sie durch die Chinesen selbst, von reisenden Japanern oder Dritten herübergebracht wurden. Sie wurden fast ausnahmslos mit großer Neugier betrachtet, egal ob es sich um Han-zeitliche Bronzespiegel, Tang-zeitliche Metallwaren oder Keramiken, buddhistische Malereien der Song-Zeit oder um Objekte aus späteren Dynastien handelte.
Dieses Proseminar wird u. a. folgende Aspekte behandeln: 1. reale Kunstwerke, die nach Japan gebracht wurden, 2. die Geschichte dieser Objekte in japanischen Sammlungen, 3. die Geschichte ihrer Rezeption, wie wurden sie durch japanische Künstler aufgenommen, z. B. in der Schaffung neuer Kunstwerke? und 4. japanische Kunstwerke, die als Antwort auf solche chinesischen Objekte geschaffen wurden. Indem wir verschiedene Fallbeispiele von der Han-Zeit bis zum 20. Jahrhundert betrachten, werden wir die unterschiedlichen Rollen analysieren, die diese Werke spielten, als sie in den japanischen Kulturraum kamen. Indem wir uns mit diesen Fragen beschäftigen, hoffen wir auch, Licht auf andere Fälle interkultureller Rezeption und die Strategien werfen zu können, mit denen Kunst in die sozioökonomischen Beziehungen zweier benachbarter Kulturen hineinspielt.
Der Leistungsnachweis erfolgt über aktive Mitarbeit mit Teilnahme an der Gruppendiskussion sowie der Übernahme von Kurzvorträgen oder das Verfassen kurzer schriftlicher Texte (z.B. Objektbeschreibungen, Kurzrezension eines Pflichttexts, Teilnahme an einer Web-Lernplattform oder Protokoll, etc.). Für das Modul "Proseminar" wird zudem das Verfassen einer Proseminararbeit verlangt.
Voraussetzung für die Teilnahme ist die Absolvierung des Moduls "Intensivkurs Grundlagenwissen in der Kunstgeschichte Ostasiens".
Einführung in die buddhistische Kunst Ostasiens
Lic. Phil. D. Schneiter
Do 10:15 - 11:45, Seminarraum Villa Schönberg, Gablerstrasse 14.
Dieser Kurs dient einer Einführung in die Kunst des Buddhismus. In der ersten Stunde wird ein kurzer Überblick über Entstehung und Verbreitung des Buddhismus gegeben. Anschliessend werden wir in einem ersten Hauptteil anhand der Originale im Museum Rietberg die Entwicklungen in Indien, im Himalaya-Raum, in China, Korea und Japan verfolgen und die
wichtigsten Grundzüge der buddhistischen Kunst erarbeiten. In einem zweiten Hauptteil wird es darum gehen, einige zentrale Fragen zur buddhistischen Kunst unter einem systematischen Aspekt zu behandeln.
Neben Fragen zu Stil und Technik wird dabei insbesondere die
Ikonographie ein ganz zentrales Thema sein.
Die Lehrveranstaltung bietet eine Mischung aus dozierendem Unterricht, Gruppendiskussion, Kurzvorträgen und Selbststudium. Verlangt wird das Lesen von Pflichtlektüre als Vorbereitung auf einzelne Sitzungen und aktive Mitarbeit im Unterricht. Die aktive Mitarbeit beinhaltet die Teilnahme an der Gruppendiskussion und das Verfassen kurzer schriftlicher Texte. Zudem stehen Online-Übungsmöglichkeiten für bestimmte Themenbereiche zur Verfügung. Als zeitlicher Aufwand sind während des Semesters 2 Stunden/Woche für den Präsenzunterricht und durchschnittlich gut 4 Stunden/Woche für das Selbststudium (Vor-/Nachbereitung, Pflichtlektüre, Hausaufgaben) anzusetzen.
Exhibitions of East Asian Culture in Switzerland as seen through Museum and Collection Studies
Prof. Dr. H. B. Thomsen
Di 10:15 - 11:45, Seminarraum Villa Schönberg, Gablerstrasse 14.
In the last decades, curators, artists and exhibition-goers have increasingly questioned the lines between exhibitions of art and those of ethnographical objects, and we have seen a general reconsideration of the ethical, political and aesthetic implications of any attempt to “exhibit culture.” At the same time, factors such as social diversity, shrinking institutional budgets and the rapid globalization of the art world have provoked major changes in the “culture of exhibitions.” This seminar addresses a series of interrelated topics stemming from these two distinct but closely related issues: 1) the exhibition of cultures, and 2) the culture of exhibitions. The course is structured as a series of discussions generated by both critical readings from multiple disciplines and actual visits to a number of Swiss museums and collections.
The aims of the seminar is to consider critically the political, economic and social role and impact of a variety of different forms of exhibitions, both as historical and contemporary institutions. In addition, the participants will gain a familiarity with theoretical issues concerning the ethics of the acts of collecting, classifying and exhibiting artworks and objects based on cultural identity or regional affiliation, as well as having aquired a working knowledge of some major issues facing the international art world today.
The seminar will be a combination of meetings and discussions within classrooms, visits to various musuems and collections in Switzerland, and individual presenations by particiapants. The class visits include three longer excursions to institutions in Geneva, Bern, and Basel (Collection Baur, Geneva, Historisches Museum, Bern, Museum der Kulturen, Basel, and Vitra Design Museum, Weil am Rhein), which will take place on three Saturdays to be scheduled during the semester. For MA students, there is a possibility of receiving credit points for the excursions as well as for the seminar.
Das Seminar richtet sich an Studierende der Kunstgeschichte Ostasiens im Hauptstudium. Voraussetzung für die Teilnahme ist die abgeschlossene Zwischenprüfung. Es wird als zweisprachiges Seminar deutsch-englisch durchgeführt, weshalb Hörverständnis des Englischen erforderlich ist. Vorträge, schriftliche Arbeiten und Diskussionsbeiträge können auf deutsch erfolgen. Am Ende des Frühlingsemesters wird am Anschlagbrett eine Liste mit Themen für Referate ausgehängt. Wer bereits frühzeitig ein Thema übernehmen möchte, kann sich beim Dozierenden per Email melden. Spätestens in der ersten Semesterstunde werden die Themen und Termine für Referate definitiv verteilt.
Gegenstand und Methodik: eine Einführung in die Kunstgeschichte Japans
Prof. Dr. H. B. Thomsen
Fr 12:15 - 13:45,
Die Vorlesung verfolgt zwei Ziele: 1) bietet sie den Studierenden eine Einführung in ausgewählte Werke der japanischen Kunst und in besondere ästhetische, kulturelle und historischen Fragen, die damit einhergehen, und 2) sollen die wichtigsten Probleme des Studiums der Kunstgeschichte und die verschiedenen von Kunsthistorikern verwendeten Methoden vorgestellt werden, mit deren Hilfe Kunstwerke analysiert und interpretiert werden.
Die Objekte, die untersucht werden, entstammen einer Vielzahl unterschiedlicher Medien – Malerei, Lack, Architektur, Wand- und Türgemälde, Skulptur, Keramik und Anime – und ihr zeitliches Spektrum wird von der Prähistorik bis zu Gegenwart reichen.
Gegenstände und Themen werden u.a. sein: Jōmon und prähistorische Kulturen, buddhistische Skulptur des Tōdaiji Tempels, die Architektur der Phönix Halle des Byōdōin, narrative Bildrollen, Teezeremonie und damit verbundenen Kunstgegenstände, Festungen der Samurai, Sesshu’s Chinabild, Schiebetüren buddhistischer Tempel, Strömungen innerhalb der Holzschnittdrucke und die Anime von Miyazaki Hayao.
Für die Vorbereitung der Vorlesung wird es begleitendes Bild- und Textmaterial geben, welches auf OLAT bereitgestellt wird. Dort werden zudem alle wichtigen Informationen, wie Textreferenzen, der aktualisierte Seminarplan, Verweise auf Sammlungen und andere Referenzen, Hompages und Bilder zugänglich sein und die Studierenden können sich dort ausserdem im Forum austauschen.
Die Vorlesung ist als Einführung angedacht und auf Studierende aller Semester ausgerichtet und auch für Studierende, die über keine Vorkenntnisse in der Kunstgeschichte oder der japanischen Kultur verfügen geeignet. Das Ziel dieser Vorlesung ist es, allen Studierenden zu ermöglichen sich ein kunsthistorisches Vokabular anzueignen, und durch die genaue Betrachtung von kunsthistorischen Objekten neue Ideen zu sammeln.
Um Kreditpunkte zu erhalten, muss eine Klausur am Ende der Vorlesung bestanden werden.
Hinweis: Die Vorlesung wird in Englisch gehalten. Die als Leistungsnachweis dienende schriftliche Prüfung am Ende des Semesters kann auf Deutsch geschrieben werden.
Intensivkurs Grundlagewissen in der Kunstgeschichte Ostasiens
Dr. J. Fröhlich Suter
Fr 14:00 - 15:45, Seminarraum Villa Schönberg, Gablerstrasse 14
(7 Sitzungen, Beginn 10. Oktober 2008)
Der Kurs bietet eine Einführung in das Studium der Kunstgeschichte Ostasiens in zweierlei Hinsicht. Zum einen werden Methoden und Inhalte der Kunstgeschichte Ostasiens erörtert. Zum anderen werden studentische Referate, ein Grundstein des universitären Unterrichts, geübt. Gemeinsame Lektüretexte bilden die methodische Grundlage der Sitzungen, während Studierende anhand von Objekten aus China und Japan Kurzreferate erarbeiten. Die Veranstaltung findet im Seminarraum der Abteilung Kunstgeschichte Ostasiens, Villa Schönberg des Museums Rietberg, und vor den Ausstellungsräumlichkeiten des Museums statt.
Berühmte Orte in Kyoto und Edo - Einführung in das Lesen kursiv geschiebener gedruckter Texte der Edo Zeit am Beispiel des Miyako meisho zue und des Edo meisho zue
M.A. C. Dunkel
Di 14:15 - 15:45, OAS Raum 410, Zürichbergstrasse 4
Bei der Benutzung von Publikationen aus dem Japan der Edo-Zeit (1603-1868), seien es nun Bücher, Einblattdrucke, Kalender etc., ist der Leser im allgemeinen mit zwei Problemen konfrontiert. Da gewöhnlich im Holzblockdruckverfahren gedruckt wurde, geben Texte und Inschriften von Illustrationen zum einen die Handschrift des Schreibers wieder, der die Vorlage für den Druckstock geliefert hatte. Zum anderen finden in den Texten selbst eine Vielzahl von heute nicht mehr gebräuchlichen Silbenschriftzeichen (sog. hentaigana) und Schriftzeichenvarianten (itaiji, zokuji) Verwendung, zumeist in kalligraphisch verkürzten Formen. Diese Übung ist als eine Einführung in das Lesen einfacher, kursiv geschriebener gedruckter Texte der Edo-Zeit gedacht. Nach einer Phase des sich Vertrautmachens mit dem ungewohnten Schriftbild anhand von kürzeren Inschriften auf Farbholzschnitten sollen dann Passagen und Inschriften von Bildtafeln aus dem Miyako meisho zue (1780) und dem Edo meisho zue (1834/36) gelesen und übersetzt werden. Bei beiden Werken handelt es sich um recht umfangreiche, mit einer Vielzahl von Illustrationen versehene Topographien aus der zweiten Hälfte der Edo-Zeit, die den Leser mit umfangreichen Informationen zu berühmten Orten (meisho), deren Geschichte und mit ihnen verbundene Personen, aber auch zu Ereignissen im Jahresverlauf (religiöse Festtage, Märkte etc.), regionalen Produkten und geographischen Besonderheiten versorgen. Neben der Vorstellung einschlägiger Hilfsmittel und Nachschlagewerke, sollen auch Fragen der Transkription vormoderner japanischer Texte sowie Besonderheiten Edo-zeitlicher Bücher an den obengenannten Beispielen besprochen werden.
Die Übung richtet sich an Studierende der Kunstgeschichte Ostasiens und der Japanologie, Voraussetzungen für die Teilnahme sind ein Interesse an der Edo-zeitlichen Kultur Japans und Kenntnisse der japanischen Sprache und Schrift. Grundkenntnisse der vormodernen japanischen Grammatik sind wünschenswert, aber nicht Bedingung. Als zeitlicher Aufwand sind neben den 2 h Präsenzunterricht ca. 2-3 h pro Woche für das Selbststudium und die Vorbereitung der Übung anzusetzen.
Virtueller Besuch eines Museumsdepots: Katalogisierungsprojekt ostasiatischer Malerei mit dem Field Museum in Chicago
Prof. Dr. H. B. Thomsen
Mo 10:15 - 11:45, Seminarraum Villa Schönberg, Gablerstrasse14
Die Teilnehmer dieser Übung werden sich an einem gemeinschaftlichen Projekt zwischen der Universität Zürich und dem Field Museum in Chicago beteiligen. Die Ziele des Projekts sind: 1. die Sammlung chinesischer, japanischer und koreanischer Malerei des Field Museums zu katalogisieren und 2. den Bedarf an konservatorischen Maßnahmen zu ihrer Erhaltung zu ermitteln. Das durch die Übung erstellte Material wird in die Bestandsakten des Chicagoer Museums eingehen und Pläne für kommende Ausstellungen und Publikationen mitbestimmen. Entscheidungen in Bezug auf zukünftige Konservierungsmaßnahmen werden z. T. auch auf der Grundlage der Arbeit der Züricher Gruppe getroffen werden. Die Bestandsaufnahme wird unter Verwendung einer Vielzahl verschiedener Ressourcen wie z. B. professionellen Digitalaufnahmen der Objekte, Zugang zu den Bestandsakten, einer großen Anzahl von Nachschlagewerken und Dokumenten usw. in den Räumen der Universität in Zürich stattfinden. Eines der Ziele der Übung ist es, Teilnehmern Methoden bei der Forschung zu ostasiatischen Malereien und der Kooperation mit modernen Museen näher zu bringen.
Die Übung richtet sich an Studierende der Kunstgeschichte Ostasiens, die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Erwünscht (aber nicht unbedingt nötig) für die Teilnahme sind die abgeschlossene Zwischenprüfung und ostasiatische Sprachkenntnisse. Die Veranstaltung wird als zweisprachige Übung deutsch-englisch durchgeführt, weshalb Hörverständnis des Englischen erforderlich ist.