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Surimono: das "gedruckte Ding" mit Kyoka und Haiku
Prof. Dr. H. Thomsen,
Di 10.15 - 11.45, Seminarraum Villa Schönberg, Gablerstrasse 14.
Beim Surimono ("das gedruckte Ding") handelt es sich um eine wichtige Kategorie innerhalb des Japanischen Holzschnittes mit einer langen Tradition. Vom frühen achtzehnten und bis in die Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts wurden Surimono-Drucke hergestellt. Sie zeichnen sich aus durch ihr oft grosses Format, die recht umfangreichen Textpassagen und die komplexe Beziehung zwischen Text und Bild. Die vielen Schriftzeichen werden im Allgemeinen zu Haiku oder Kyoka kombiniert - kurze, prägnante Gedichte, die in Anlehnung an die Tradition der japanischen Lyrik häufig Symbole der vier Jahreszeichen und Naturbilder aufnehmen.
Beim weitaus grössten Teil der Surimono-Drucke handelt es sich um Gemeinschaftswerke. Sie entstanden im Rahmen von Kulturzirkeln und Salons, in denen Männer und Frauen zusammenkamen, um sich zu unterhalten, Wein zu trinken und Gedichte zu verfassen. An regelmässigen Treffen wurden besondere Ereignisse im Leben der Mitglieder begangen. Die Gedichte wurden nach einer vorgeschriebenen Rangordnung festhalten. Die Bilder wurden dem Anlass, der Jahreszeit und dem Inhalt des Gedichtes angepasst.
Das Proseminar stellt die gesamte Bandbreite dieser privaten, nicht kommerziellen Drucke vor und zeichnet ihre Entwicklung über die Jahrhunderte nach. Zu den Themenschwerpunkten gehören Finanzierung und Produktion, Funktion von Dichterzirkeln, Wort-Bild-Beziehung, Drucktechniken, Gemeinschaftswerke und die Bedeutung der Vergnügungsviertel.
Zudem ist eine enge Zusammenarbeit mit der Surimono Ausstellung im Museum Rietberg vorgesehen, die im Dezember 2008 eröffnet wird. Für fortgeschrittene Studierende besteht eventuell die Möglichkeit, an der Aus-
stellung mitzuarbeiten und auf diese Weise Kreditpunkte zu erwerben.
Der Leistungsnachweis erfolgt über aktive Mitarbeit mit Teilnahme an der Gruppendiskussion sowie durch die Übernahme von Kurzvorträgen oder durch das Verfassen kurzer schriftlicher Texte. Für das Modul ”Proseminar” wird zudem das Verfassen einer Proseminararbeit verlangt.
Die Grabkunst Chinas
Lic. Phil. D. Schneiter,
Do 10.15 - 11.45, Seminarraum Villa Schönberg, Gablerstrasse 14.
Abgesehen von der buddhistischen Skulptur stammen die meisten chinesischen Kunstwerke bis zur Tang-Zeit (618–907) aus dem Kontext von Gräbern. Dieser Kurs vermittelt Überblickskenntnisse zu den wichtigsten archäologisch erforschten Grabanlagen und Grabkomplexen Chinas, ihrer Struktur und Ausstattung. Ein Schwerpunkt bildet dabei die nicht-
buddhistische Skulptur, zudem werden vielfältige Objektkenntnisse zu weltlichen Alltags- und Luxusgegenständen vermittelt, die in Gräbern geborgen wurden. Dies ermöglicht auch, Vorstellungen vom alltäglichen Leben in den Palästen und Residenzen der sozialen Elite zu gewinnen. Im Zentrum stehen dabei Werke von der Han-Zeit (220 v.Chr. – 206 n.Chr) bis zur Tang-Zeit. Zudem wird mit einem kurzen Ausblick auf Korea und Japan ein allgemeiner Überblick über die Grabmale in Ostasien gegeben.
Zu den Inhalten gehören:
• Funktionen und Typen von Gräbern
• Gräber als Spiegel von Jenseitsvorstellungen
• Einflüsse des Konfuzianismus, Daoismus und Buddhismus auf Bestattungsrituale und Grabanlagen
• Einführung in die nicht-buddhistische Skulptur Chinas
• Objektkenntnisse zu weltlichen Alltags- und Luxusgegenständen aus Gräbern der Han- bis Tang-Zeit
• Überblick über die Grabmale Ostasiens
Die Lehrveranstaltung bietet eine Mischung aus dozierendem Unterricht, Gruppendiskussion (zum Teil vor Originalen im Museum Rietberg, zum Teil online auf einer e-Lernplattform), Vorträgen und Selbststudium. Verlangt wird das Lesen von Pflichtlektüre als Vorbereitung auf einzelne Sitzungen und aktive Mitarbeit im Unterricht. Die aktive Mitarbeit beinhaltet die Teilnahme an der Gruppendiskussion und das Verfassen kurzer schriftlicher Texte. Als zeitlicher Aufwand sind während des Semesters 2 Stunden pro Woche für den Präsenzunterricht und rund 4 Stunden pro Woche für das Selbststudium anzusetzen.
Ostasiatische Salon Kultur in der Visuellen Kunst der Frühen Moderne
Prof. Dr. H. Thomsen,
Mi 10.15 - 11.45, Seminarraum Villa Schönberg, Gablerstrasse 14.
Die Salon Kultur verkörpert einen der lebendigsten und kulturell vielfältigsten Bereiche der frühen Neuzeit Ostasiens. Die Erforschung des visuellen und materiellen Aspektes der Salon Kultur ist Inhalt und Ziel dieses Seminars. Im Zentrum stehen die verschiedenen Funktionen der literarischen Salons und die von ihren Mitgliedern erzeugten Kunstwerke – Gemälde, Kalligraphien u. a.
Als Arbeitsmaterial dienen Texte, Bücher und Aufsätze. Diese werden ergänzt durch reale Objekte, die sich zum grössten Teil in der Sammlung des Museums Rietberg befinden. Für die Referate steht eine grosse Bandbreite an Themen zur Auswahl. Sie können sich auf den japanischen Salon (zum Beispiel die Salons des 18. Jh. von Ito Jakuchu und Ike Taiga in Kyoto), auf den chinesischen Salon (zum Beispiel die Salons des 18. Jh. der Salzhändler in Yangzhou) und auf den koreanischen Salon (zum Beispiel die Salons der yangban Literaten) beziehen. Diskussionsschwerpunkte sind Rolle und Einfluss von Händlern und Hof, die verschiedenen Salon Typen, Schwierigkeiten im Spannungsfeld zwischen Innovation und Tradition, die Rolle von Tempeln und Privatsammlungen, das Verhältnis zwischen Zentrum und Peripherie sowie der Einfluss von Seiten anderer Kulturräume aus Asien und Europa.
Seit langer Zeit bemühen sich die Wissenschaftler darum, Erklärungen für das scheinbar plötzliche Auftreten einer bemerkenswerten neuen Art von Kunst in Ostasien zu finden, die im Zeitraum des 17. – 19. Jh. die unterschiedlichsten Genres prägte. Dieses Seminar untersucht die kulturellen Salons als mögliche Mechanismen, mit denen sich das Überschäumen der Kunst in dieser Periode vielleicht erklären lässt. Die Finanzierung und Ausarbeitung neuer künstlerischer Ideen bildete nämlich nur einen Aspekt ihrer Tätigkeit. Genauso wichtig waren sie als Kanäle für die Übermittlung von Kunst und materieller Kultur aus dem Ausland und deren Integrierung in die lokalen Künstler- und Kulturgemeinschaften.
Das Seminar konzentriert sich zwar auf die Salon Kultur Ostasiens, zur Sprache kommen aber auch ähnlich geartete historische Bewegungen in anderen Teilen der Welt.
Das Seminar richtet sich an Studierende der Kunstgeschichte Ostasiens im Hauptstudium. Voraussetzung für die Teilnahme ist die abgeschlossene Zwischenprüfung. Es wird als zweisprachiges Seminar deutsch-englisch durchgeführt, weshalb Hörverständnis des Englischen erforderlich ist. Vorträge, schriftliche Arbeiten und Diskussionsbeiträge können auf Deutsch erfolgen.
The Printing Art: Topics in East Asian Woodblock Printed Culture
Prof. Dr. H. Thomsen,
Fr 12.15 - 13.45
This course is an introduction of woodblock prints in East Asian cultures, with a focus on those in Japan, China, and Korea. The range will be from the medieval period to the present and will include a variety of objects, such as Buddhist amulets and early modern paper currency designs, in addition to the better-known works of Japanese ukiyoe artists such as Hiroshige and Utamaro. Discussion of issues such as production techniques, function, distribution, religious texts, the close connection between words and images, the question of a canon and the so-called high and low arts, the study of material culture of the prints, the body in the erotic arts, and the question of how foreign cultures were received into local traditions.
Lectures will also touch on print culture and historical movements in other parts of the world and include readings of texts such as Roger Chartier’s The Cultural Uses of Prints in Early Modern France, Walter Benjamin’s The Work of Art in the Age of Mechanical Reproduction, as well as texts on East Asian cultures, such as Craig Clunas’ Pictures and Visuality in Early Modern China. Objects shown will - as much as possible - include objects from local collections, such as that of the Rietberg Museum. The class will seek to demonstrate that the functions of prints included some which can be easily identified in our own society: these woodblock prints performed multiple functions as art objects, as newspapers, as advertisements, and as an integral part of book publishing and the literary arts.
Hinweis:
Die Vorlesung wird in Englisch gehalten. Die als Leistungsnachweis dienende schriftliche Prüfung am Ende des Semesters kann auf Deutsch geschrieben werden. Die Vorlesung wird in Englisch gehalten. Die als Leistungsnachweis dienende schriftliche Prüfung am Ende des Semesters kann auf Deutsch geschrieben werden.
Fische und Lotus - eine Einführung in die sakrale Kunst Tibets
Dr. M. Wernsdörfer,
Di 12.15 - 13.45, Seminarraum Villa Schönberg, Gablerstrasse14.
Die Veranstaltung „Fische und Lotus – eine Einführung in die sakrale Kunst Tibets“ führt ein in Geschichte, Religion und Kunst Tibets. Sie gibt einen allgemeinen Überblick über die Repräsentation zentraler Gestalten und Inhalte des tibetischen Buddhismus in Malerei, Skulptur, Architektur und Alltag. Die Kunstwerke werden sowohl kunsthistorisch, das heisst, im Kontext von Geschichte, Technik, Ikonographie und Stilentwicklung, als auch hinsichtlich ihrer Ästhetik, Funktion und Symbolik betrachtet.
Eine zentrale Fragestellung beschäftigt sich mit der Rolle des Kunstwerkes als Mittler zwischen zwei Welten, eine andere mit seinem Wert zur Demonstration von Macht und Reichtum.
Zu den Inhalten gehören:
– Allgemeine Einführung
– Wandmalereien und Thankas
– Skulpturen und Plastiken
– Meditationsbilder (Mandalas)
– Klöster, Paläste, Felsentempel
– Person und Institution des Dalai Lama in der Kunst
–„Kunst“ und „Religion“ im Alltag
Die Veranstaltung richtet sich primär an die Studierenden der Fächer Kunstgeschichte Ostasiens und/oder Sinologie im Grund- oder Hauptstudium. Sie sollen mit den Eigenheiten der tibetischen Sakralkunst vertraut gemacht werden und gleichzeitig lernen, Gemeinsamkeiten zur religiösen Kunst der benachbarten Kulturräume zu erkennen. Mit der Teilnahme sind keine Voraussetzungen verbunden.
Vorkenntnisse werden nicht verlangt. Basiskenntnisse der chinesischen Sprache und Schrift sowie der Grundlagen des Buddhismus sind jedoch von Vorteil. Die Leistungskontrolle erfolgt durch Teilnahme an der Gruppendiskussion. Erforderlich ist zudem die Übernahme eines Kurzreferates und einer Objektbeschreibung.
Das Museum Rietberg beherbergt eine der bedeutendsten Privatsammlungen von Kleinkunstwerken aus dem tibetischen Kulturraum aus Metall. Der Besuch der Ausstellung ist integraler Bestandteil der Veranstaltung. Einblick in die Praxis des tibetischen Buddhismus vermittelt eine Halbtagesexkursion ins Kloster Rikon.
Intensivkurs Grundlagewissen in der Kunstgeschichte Ostasiens
Dr. des. J. Britschgi, Lic. Phil. D. Schneiter,
Fr 14.15 - 16.00 (Halbsemester-Veranstaltung, beginnt am 18. April 2008), Seminarraum Villa Schönberg, Gablerstrasse14.
Der Intensivkurs richtet sich an StudienanfängerInnen des Fachs Kunstgeschichte Ostasiens im 1. Semester. Er ist Voraussetzung für den Besuch der Grundkurse und Proseminare im Fach Kunstgeschichte Ostasiens. Für Bachelor-Studierende handelt es sich um eine Pflichtveranstaltung. Ziel ist, rasch und konzentriert grundlegende Kenntnisse zu vermitteln, um die spezifischen allgemeinen Anfangsschwierigkeiten, die das Fach Studienanfängerinnen und Studienanfängern stellt, zu überwinden. Diese Grundkenntnisse sind Voraussetzung, um an einem fachsprachlichen Diskurs teilnehmen zu können, und sie erleichtern den produktiven Einstieg in die Fachliteratur. Die vermittelten Kenntnisse werden in allen Grundkurs- und Proseminar-Modulen vorausgesetzt und sind notwendig, um dem Stoff der Grundkurse/Proseminare folgen zu können.
Zu den Inhalten gehören:
• Aussprache chinesischer und japanischer Begriffe und Namen
• Transkriptionen des Chinesischen (Wade-Giles, Pinyin): Identifikation, Transliteration, Aussprache
• Transkriptionen des Japanischen: Konventionen, Aussprache
• Historische Perioden Chinas (Zeiteinteilung, Benennung, allgemeine Merkmale)
• Historische Perioden Japans (Zeiteinteilung, Benennung, allgemeine Merkmale)
• Grundlagenwissen Geographie (Lage und Bezeichnung der Provinzen, Lage wichtiger Städte, Topographie)
• Einige Spezialprobleme (Eigennamen, Regierungsdevisen, fachsprachliche Ausdrücke, etc.)
• Hinweise zum Verfassen schriftlicher Arbeiten
Ein wichtiger Teil des Lernstoffes wird über eine e-Lernplattform vermittelt, auf der interaktive Online-Lerntools bereitstehen. Der Präsenzunterricht dient dazu, Fragen zu klären, welche beim e-Learning entstehen, und den Stoff der Lernplattform zu vertiefen. Für die selbstständige Arbeit (Lernplattform, Übungen, Aufgaben) ist während der ersten sieben Semesterwochen ein ungefährer Zeitaufwand von ca. 3-4 Stunden pro Woche zu veranschlagen. Für diesen Kurs bestehen keine besonderen Voraussetzungen. Es werden auch keinerlei spezielle Kenntnisse asiatischer Kulturen oder asiatischer Sprachen vorausgesetzt.
Shiva und Parvati in der indischen Kunst
Dr. J. Beltz
Di 14.15 - 15.45, Seminarraum Villa Schönberg, Gablerstrasse 14.
Detaillierte Informationen folgen.