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Kunsthistorisches Institut

Herbstsemester 2013


Seminar: Was ist Institutionskritik?

Prof. Dr. Sebastian Egenhofer

Selbstreflexion und Selbstkritik wurden oft als Grundzug moderner Kunst bestimmt. Dabei variiert die Definition des „Selbst", auf das Reflexion und Kritik sich beziehen – um es freizulegen oder einzugrenzen. Sind es die wesentlichen Eigenschaften eines Mediums – wie der Malerei oder der Fotografie? Ist es die objektive Materialität eines Kunstwerks? Oder weisen Selbstkritik und Selbstreflexion gerade auf jene Grenzbereiche hin, in denen das autonome Kunstwerk einen Grund seiner Heteronomie berührt? Als „institutionskritisch" werden seit den 1980er Jahren Praktiken bezeichnet, die eine solche Wendung zu den sozialen, ökonomischen und historischen – eben institutionellen – Existenzbedingungen des Kunstwerks vollziehen.

Zeit: Donnerstag, alle 14 Tage, 12.15 - 16 Uhr

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Vorlesung: Kasimir Malevič

Prof. Dr. Sebastian Egenhofer

Kasimir Malevič ist eine der Gründungsfiguren der europäischen Moderne. Die Vorlesung stellt sein Werk im Zusammenhang der russischen Avantgarde der 10er und 20er Jahre vor. Eine wichtige Rolle werden Malevičs Schriften spielen, die seine abstrakte Malerei, den Suprematismus, theoretisch begründen. Ein Hauptziel der Vorlesung ist es, Malevičs figuratives Spätwerk in eine Lektüre des Gesamtwerks zu integrieren. Dabei werden ebenso die Bezüge zum Konstruktivismus und Produktivismus wie zur politischen und ökonomischen Situation im vor- und nachrevolutionären Russland im Blick stehen.

Zeit: Dienstag, wöchentlich, 12.15 - 13.45 Uhr, Lektürekurs: Montag 7. Oktober, 28. Oktober, 18. November, 9.Dezember 2013.

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Exkursion: Venedig Bienale 2013

Prof. Dr. Sebastian Egenhofer / Simon Baier

Ziel der Exkursion ist die Biennale Venedig. Es werden einzelne Länderpavillons, sowie in Teilen die Gruppenausstellung (Il Palazzo Enciclopedico; Kurator Massimiliano Gioni) besprochen. Besuche in wichtigen Ausstellungsinstitutionen (Guggenheim Collection; Fondazione Prada) kommen hinzu.

Zeit: 23.10. - 27.10.2013

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Seminar: Politik der Form: Der Russische Konstruktivismus

Simon Baier

Das Seminar stellt eine entscheidende Bewegung der historischen Avantgarden des 20. Jahrhunderts ins Zentrum. Während der Modernismus sich vor allem innerhalb der Künste, wie der Malerei und der Skulptur definiert hat, stellt der Konstruktivismus nicht nur das System der Künste, sondern die gesellschaftliche Funktion der Kunst im Ganzen in Frage. Sollte in einer Gesellschaft, die durch industrielle Produktion, Medientechnik und Serviceindustrie bestimmt ist nicht auch die Kunst ihre Produktionsformen ändern? Warum malen, wenn sich die Erfindung des Fernsehens vollzieht, sich die drahtlose Datenübertragung einrichtet und vor allem die Konstitution einer neuen politischen Ordnung auf dem Spiel steht? Das Objekt, die Konstruktion, Installation, Management, Fotografie und Film werden im Konstruktivismus als neue Künste experimentell entwickelt.

Zeit: Montags, wöchentlich, 10.15 Uhr - 11.45 Uhr

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Übung: Zeitgenössische Kunst in Zürcher Institutionen

Simon Baier

Aktuelle Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in Galerien, Off-Spaces, Museen und anderen Institutionen stehen zur Diskussion. Wir werden uns fragen, wie man mit Künstlern, Werken, Strategien und Bewegungen umgeht, die noch nicht Teil eines kunsthistorischen Kanons oder einer kritischen Literatur sind. Gleichzeitig soll untersucht werden, welche Rolle dabei die Institutionen selbst spielen, ihre Vermittlung, der Kunstmarkt und die Kunstkritik. Ziel der Veranstaltung ist es, vor Ort eigene Analysen und Lesarten aktueller Kunst zu entwickeln. In welche historische
Genealogien stellen wir die zeitgenössischen Produktionen? Wie beziehen sie sich auf den Ort ihrer Präsentation und den historischen Zeitpunkt ihrer Herstellung? Welche Rolle spielen heute Materialien und Medien? Welche Subjekte implizieren die Kunstwerke als ihre Betrachter? Wie formulieren wir kunstkritische Urteile? Auf welche Kriterien können wir uns dabei berufen?

Zeit: Dienstag, wöchentlich, 10.15 - 11. 45 Uhr

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Seminar: Performancekunst der 1960er und 1970er Jahre

Positionen, Theorien und Praktiken der Tradierung

Dr. Katrin Grögel

Das Seminar beschäftigt sich mit „klassischen" Positionen der 1960er und
1970er Jahre, die heute unter dem Begriff Performancekunst
zusammengefasst werden: Happenings von Allan Kaprow, Fluxus-Events,
Expanded Cinema-Aktionen von Valie Export, Kinetic Theatre von Carolee
Schneemann, Aktionen von Joseph Beuys, Performances von Sanja Ivekovic,
Joan Jonas, Marina Abramovic u. a.
Nach einer gängigen Definition ist Performance eine Kunstform, bei der
die physische Präsenz der Akteure und deren Handeln vor und mit einem
gleichzeitig anwesenden Publikum zentral ist. Performancekunst gilt als
schwer tradierbar, was auch als eine Chance für eine Widerständigkeit
gegen herrschende Konventionen der Kunstproduktion und -rezeption
gesehen wurde. Zugleich spielen interdisziplinäre und intermediale
Verbindungen, sowie kulturelle oder politische Fragen und Kontexte eine
wichtige Rolle.

Zeit: Vorbesprechung in der ersten Semesterwoche. Blockveranstaltung: 4./5. Oktober, 1./2. November, 22./23. November

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