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Projektteam:
Prof. Dr. Wolfgang F. Kersten (Leitung)
Dr. Sabine Kaufmann Staub (wissenschaftliche Mitarbeiterin)
Barbara Räderscheidt (wissenschaftliche Mitarbeiterin)
Kooperationspartner: Schweizer Nationalbibliothek, Graphische Sammlung, Bern; Schweizer Insitut für Kunstwissenschaft, Zürich
Kontakt: Dr. Sabine Kaufmann Staub, Universität Zürich, Kunsthistorisches Institut, Tel. +41 (0) 44 634 47 49; E-Mail: spoerri_catalogue_raisonne@khist.uzh.ch
Barbara Räderscheidt, Ausstellungshaus Spoerri, Hadersdorf a. K., Tel. +49 160 449 2190; E-Mail: b.raederscheidt@web.de
Das Forschungsprojekt erfüllt ein seit Jahrzehnten bestehendes Desiderat in der Grundlagenforschung zur nationalen wie internationalen Geschichte avantgardistischer Kunst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es ist auf einen herausragenden Protagonisten und dessen höchst komplexes sowie umfangreiches künstlerisches Gesamtwerk ausgerichtet. Daniel Spoerri (*27.3.1930) zählt zu den bedeutendsten und vielseitigsten Schweizer Künstlern. Spoerri hat, aus dem Kreis des «Nouveau Réalisme» kommend, sein künstlerisches Lebenswerk auf eine Sondierung aller fünf Sinne ausgerichtet.
In wissenschaftlicher Kooperation mit der Graphischen Sammlung der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern, Besitzerin des Archiv Daniel Spoerri, kann nach jahrelangen Vorarbeiten nun eine wissenschaftliche Anthologie zum Schaffen von Daniel Spoerri konzipiert und realisiert werden. Das Schweizerische Institut für Kunstwissenschaft (SIK-ISEA) in Zürich unterstützt beratend das Catalogue-raisonné-Projekt.
Das Forschungsprojekt ist zweispurig angelegt. Zum einen wird der Catalogue raisonné für die Jahre 1959–1972 erarbeitet und zum anderen soll auf dessen Basis eine wissenschaftliche Anthologie mit Beiträgen namhafter Forscher zusammengetragen werden, um den Übergang zu einer historisch-kritischen Phase in der Spoerri-Literatur nachhaltig begründen und zugleich beispielhaft erproben zu können.
Der methodologisch reflektierte Catalogue raisonné wird folgende Bereiche umfassen:
Fragen der chronologischen Zuordnung, der Kategorisierung, der Beurteilung des
Werkzustands sowie eine ausführliche Biografie und Bibliografie mit Ausstellungsangaben.
Im Unterschied zu herkömmlichen Werkverzeichnissen soll die diachrone Vorgehensweise um eine synchrone Sicht ergänzt werden, damit Spoerris künstlerische Programmatik einer Sondierung aller Sinne nicht nur dokumentarisch sondern auch analysierend erfasst werden kann.
Im Weiteren sollen Interviews mit Daniel Spoerri und seinen Weggefährten zu spezifischen Wer-ken und Schaffensperioden über das künstlerische Umfeld und die Entstehung von Schlüsselwerken nähere Auskünfte geben. Sie werden als zu kommentierende und auszuwertende Primärquellen betrachtet, d.h. unter anderem beispielsweise dass bei der Analyse der Interviews die Geschichte der Legendenbildung des Künstlers wie auch Topoi der Kunstbeschreibung hinterfragt werden.
Grosse Werkgruppen von Daniel Spoerri befinden sich in folgenden öffentlichen und privaten Sammlungen:
Aargauer Kunsthaus, Aarau; Archiv Daniel Spoerri, Graphische Sammlung, Schweizerische
Nationalbibliothek, Bern; Musée d’art et d’histoire, Genf; Museum Schloss Morsbroich,
Leverkusen; Moderna Museet, Stockholm; MUMOK, Wien, Musée d’art moderne, Centre
Georges Pompidou, Paris; Staatsgalerie Stuttgart; Städtisches Museum Abteiberg,
Mönchengladbach; Stedlijk Museum Amsterdam.
Verschiedene Stiftungen tragen zur Finanzierung des Forschungsprojekts bei.