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Kunsthistorisches Institut

VIDEOKUNST DIGITAL. Vortrag Yvonne Schweizer

Mittwoch, 03.11.2021

18.15 Uhr, Rämistr. 73, 8006 Zürich, Hörsaal RAK-E-8

Im Rahmen desInstitutskolloquiums HS21 VIDEOKUNST DIGITAL. EIN PARADIGMENWECHSEL

Yvonne Schweizer Vortrag

Das Dogma der Handlungsübertragung. Netzökonomien des Kunsttutorials im Social Web

Bereits vor Etablierung der heute marktführenden Videosharing-Plattformen wird der Upload von nutzergenerierten Inhalten zur kuratorischen und künstlerischen Aufgabenstellung. Am Beispiel der 2002 gelaunchten Webseite zur Wanderausstellung do it diskutiert der Vortrag das Verhältnis von Kunsttutorial und der ihm beigegebenen Amateur-Bilder. Die These lautet, dass sich an diesem Phänomen eine rezeptionsästhetische Umwertung zeigt: Der Kunst wird Relevanz durch eine dokumentierte Handlungsübertragung attestiert. Online unter Beweis gestellt ist die Aktualität und beständige Wiederaufführung eines Kunstwerks. 
Der Vortrag analysiert die künstlerischen Instruktionsvideos von Michelangelo Pistoletto und Michael Smith, die das neue Dogma der Handlungsübertragung in ökonomische Modelle übersetzen und damit mögliche Szenarien für künstlerische Praxen im Social Web imaginieren. Der medienarchäologischen Perspektive werden in einem zweiten Schritt aktuelle Instruktionsvideos auf jenen Crowdfunding-Plattformen gegenübergestellt, die künstlerische Arbeit in digitalen Netzwerken promoten.

Yvonne Schweizer ist seit 2015 Wissenschaftliche Assistentin in der Abteilung für Kunstgeschichte der Moderne und der Gegenwart an der Universität Bern. Derzeit wird ihr Habilitationsprojekt User-Oriented Access to the Work. Art Documentaries between Marketing and Mediation (2021-2022) mit einem SNF Spark Grant gefördert. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Mediengeschichte der Künste, Museums- und Ausstellungsgeschichte, Geschichte der Ausstellungsfotografie, digitale Bildkulturen. Zu ihren jüngeren Publikationen gehören die Monografie Flimmern. Bewegtbilder in Kunstausstellungen um 1970 (Edition Metzel 2018) und der in der Reihe Kunstgeschichten der Gegenwart mit Magdalena Nieslony herausgegebene Sammelband Format. Politiken der Normierung in den Künsten ab 1960 (Edition Metzel 2020). 

Der Vortrag findet im Hybridformat am Kunsthistorischen Institut und auf Zoom statt. Um einen Zoom Link zu erhalten, verwenden Sie bitte das Anmeldeformular.